Ein Mitglied von AEPCSM, Rwanda, Lydia Twibanire-Benninghofen, berichtete über die Situation der Studierenden in Rwanda, die Arbeit des Vereins und den 1999 nach dem Genozid gegründeten Studiengang „Klinische Psychologie“. Wir diskutierten ausführlich über den emotional äußerst schwierigen Umgang mit der Vergangenheit, die psychischen Reaktionen und die Unfähigkeit, darüber zu sprechen. Weiterhin wurden Themen besprochen wie Gesundheit, AIDS, Umgang mit anderen, Verhältnis von reich und arm in Rwanda.
Das Begegnungsprogramm in Rwanda fand vom 13.12.-27.12.2005 statt. Es war sehr dicht gedrängt und intensiv und bestand aus vier Blöcken, die als Seminare mit jeweils unterschiedlichen Teilnehmenden durchgeführt wurden.
Themen:
Allgemein wurden der inhaltliche Austausch und das Niveau der Diskussionen als sehr gut bezeichnet. Es wurde gewünscht, dass der Austausch zwischen den Ländern intensiviert, Trainingsmaßnahmen über Methoden der Konfliktlösung durchgeführt sowie networking für Friedensförderung unterstützt werden. Außerdem baten einige Teilnehmende darum, dass Imbuto Zweigstellen in ihren Ländern aufbaut.
Imbuto ist die erste Organisation, mit der AEPCSM ein Begegnungsprogramm organisiert hat. Sie sind sehr an Erfahrungen bezüglich Methoden und Ansätzen aus Deutschland und anderen Ländern in der psychologischen Begleitung von Traumatisierten, Opfern und Tätern sowie an psychosozialer Arbeit interessiert und wünschen, dass Imbuto sie bei der Suche nach Materialien, Austausch, Studienprogrammen, Kontakten mit Institutionen unterstützt.
Mit Unterstützung des Gouverneurs von Kibuye wurde, als Beitrag zur Anerkennung des Genozids und als Solidarität mit den Opfern, zusammen mit MEMOS und Tubeho n’ejo ein Massengrab von Unkraut gereinigt (Umuganda).
Anschließend besuchten wir das Memorial von Bisesero, wo von Mai bis Juni 1994 50.000 Personen ermordet wurden. Überlebende berichteten vom Ablauf des Genozids, über den Widerstand der Bevölkerung und die Rolle der französischen UN-Truppe „Turquoise“.Weitere Themen:
Die Begegnungen waren sehr intensiv, Schwerpunkte waren der Umgang mit der Vergangenheit in Deutschland, mit den Opfern und den Tätern, die Prävention von Konflikten, von Extremismus, die Förderung von Dialog sowie die Gedenkkultur in Rwanda, die zu massenweisen Retraumatisierungen führt (Ausstellen von Skeletteilen, Ausgraben der Toten und Waschen der Knochen durch z.B. Familienangehörige und wieder Beerdigen).
Zur Dokumentation
(Englisch; Französisch)
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